Wenn Chefs dem Management à la Kleinkind verfallen sind, wird es für die Mitarbeiter anstrengend. Denn Sie wissen nicht was auf Sie als nächstes zu kommt. Management à la Kleinkind ist dabei ein egozentrischer Führungsstil, ähnlich Management bei God; jedoch in einer deutlich anderen Ausprägung.
Wir alle kennen Kleinkinder – also solche so um die 4 oder 5 Jahre alt. Und auf diesem Niveau wird geführt. Man setzt sich etwas in den Kopf und das ist gesetzt und muss sofort behandelt werden, ansonsten gibt es Radau. Wie ein Kleinkind halt. Nur der Radau ist etwas anders. Eltern kennen das. Eltern hassen das.
Wer diesem Führungsstil verhält sich nicht anders. Irgendwelche Trigger legen beim Manager einen Schalter um, der ihn dazu bringt, jetzt und unbedingt und sofort irgendetwas haben zu wollen. Bekommt er es nicht umgehend, folgen wahllose und teils übertriebene Konsequenzen. Gegensprache, weil nicht richtig, nicht so schnell umsetzbar etc., wird als Boykott gewertet Gleichzeitig ist er sprung- und wechselhaft: Was gestern galt oder gewünscht gewesen ist, gilt heute nicht mehr unbedingt.
Woran man den Führungsstil „Management à la Kleinkind“ erkennt
Fremdbeeinflussung
Dieser Führungsstil ist relativ schnell und einfach zu erkennen. Personen, die diesem Stil verfallen sind, übernehmen Aussagen und Meinungen von Dritten unreflektiert. Sie hören irgendetwas oder sehen, z.B. was Mitbewerber machen, und wollen dieses unbedingt sofort auch haben.
Auch werden die irgendwo von irgendwem gehörten Aussagen unreflektiert als die Wahrheit angesehen. Die Aussagen werden nicht geprüft, Mitarbeiter betroffener Bereiche nicht gefragt oder gehört.
Hinsichtlich dem Hören gilt dabei, dass diese Personen nicht darauf achten, wer ihnen irgendetwas zuflüstert. Beschwert sich zum Beispiel jemand im Ausgangslager, dass der Vertrieb zu niedrige Preise aushandelt / ansetzt, dann ist dies aus Siecht dieser Führungskraft in diesem Moment richtig. Widersprüche anderer, unter anderem der mit dem Vertrieb betrauten Fachkräfte, werden nicht nicht gehört – „Herr / Frau X aus dem Lager hat das so gesagt…!“
Gegenargumentationen jeglicher Art führen zu einen trotzigen Schmollreaktion. Während das Kleinkind im Geschäft den Laden zusammenbrüllt und mit jeder Minute sich weiter in trotzigen Zorn hineinsteigert, reagiert der Manager á la Kleinkind gemäß dem Motto: „Wenn Mama und Papa nein sagen, dann frage ich halt Oma und Opa!“ – Er sucht sich jemanden, der ihm seinen spontanen Wunsch erfüllt.
Mehrfachdelegation
Eine weitere Ausprägung dieses Managementstils ist in die Ungeduld. Aufgaben, werden an die Mitarbeiter delegiert, da diese aber aus der Sicht der Führungsperson nicht sofort (oder kurzfristig) erledigt werden, erhalten im Zeitablauf noch andere die gleichen Aufgaben, unabhängig von einander und meist unwissend, dass andere diese auch schon erhalten haben und diese bearbeiten.
Gegenwehr wird persönlich genommen
Werden Entscheidungen angezweifelt und diese geäußert, werden den vom Chef unreflektiert wiedergegebenen Aussagen widersprochen, wehren sich die Mitarbeiter, dann greifen sie den Chef persönlich an, verletzen ihn in seiner Ehre. Jedenfalls seiner Meinung nach. Folge ist, dass er trotzköpfig reagiert („Die sind gemein zu mir!“) und auf Rache sinnt.
Die Rache ist dabei fast immer ein impulsives (wenn auch manchmal zeitverzögertes) Handeln. Nicht selten ein Aussprechen einer Kündigung ohne Rücksicht auf die Folgen für das Unternehmen oder ob sie überhaupt rechtens ist.
Weitere mögliche Kennzeichen des Management à la Kleinkind.
Weitere Kennzeichen für eine Management à la Kleinkind können zu dem hohe Fluktuation und ein schlechter Ruf auf dem Arbeitsmarkt sein.
Aufgrund der Situation werden Mitarbeiter freiwillig das Feld räumen. Wer seine Arbeit gut machen will, erwartet nicht nur eine klare Richtung, er erwartet auch, dass nicht Dritte, die mit seinen Aufgaben nichts zu tun haben, sich nicht laufend hintenherum einmischen.
Zu dem kommen nicht nachvollziehbare betriebliche Kündigungen hinzu, die lediglich auf Antipathie des Chefs zum Mitarbeiter beruhen.
Das spricht sich letztendlich auch auf dem Arbeitsmarkt rum.
Warum der Führungsstil so gefährlich ist
Dieser Managementstil ist für das Unternehmen auf Dauer gefährlich. Durch dieses ständige fremdgesteuerten Handlungen ist der Manager manipulationsgefährdet. Er führt nicht, er handelt nach dem Kleinkindmotto „Ich will jetzt hier zur momentanen Befriedigung Schokolade“ und im nächsten Moment ein Spielzeug. Er reagiert auf diverse Trigger, wie Kinder auf Werbefilmchen für Spielzeug oder Schokoeier.
Strategische Vorgaben, eine Vision wird man bei ihm nicht finden. Dafür reichen seine Fähigkeiten und sein Durchhaltevermögen nicht aus. Sein Verhalten gegenüber den Mitarbeitern, das ständige Einbringen von Unruhe, die trotzigen Reaktionen deren Opfer man grundlos werden kann, führen zu Demotivation und Fluktuation mit den entsprechenden bekannten Folgen auf dem Markt.
Auf Dauer führt dieser „Management à la Kleinkind“-Stil in unternehmerisch schweres Fahrwasser und im schlimmsten Fall zum Ende des Unternehmens.
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