Was zieht viele Unternehmen in das Social Web? Eigentlich nur eines: Sie wollen Neukunden. – Folglich geht man an das Thema nicht groß anders ran, als an die klassischen Werbewege.
Man entwirft eine Werbekampagne, setzt sie um und erwartet freudige Neukunden im Laden oder im Online-Shop. Schließlich wundert man sich, dass das irgendwie nichts gebracht hat. Dass man hunderte, wenn nicht gar tausende Euro verbrannt hat und keinen einzigen Neukunden gewinnen konnte. Warum nur!?
Man ist an die ganze Sache falsch herangegangen!
Werbung muss sein. Schließlich gilt auch heute noch der klassische Spruch „Wer nicht wirbt, der stirbt!“ Jedoch ist Werbung nicht mehr so wie früher zu betrachten! Und schon gar nicht 1 zu 1 aus den klassischen Werbewegen zu übertragen. Schon das alleinige Übertagen der Werbekampagne aus dem Print in den Online-Bereich (Banner, Button) funktioniert nicht unbedingt. Sie müssen hier die Werbung entsprechend anpassen, da Ihnen in der Regel online weniger Platz zur Verfügung steht und hier auch der (potentielle) Kunde eher auf visuelle Reize (Farbe, Aufmachung, Aktionsforderung) reagiert.
Jedoch wenn Sie in die Netzwerke gehen und dort die Print oder Bannerwerbung platzieren, fördern Sie wiederum nur ein müdes Lächeln hervor – jedoch keine (Neu-)Kunden. Die in den Sozialen Netzwerken agierenden potentiellen Kunden, wollen nicht mit Werbung bombardiert werden.
Dazu kommt, dass reguläre Werbewege in den einzelnen Netzwerken unterschiedlich angeboten werden. So bietet Google+ gar keine Möglichkeit Werbung zu schalten, hier kann man es nur über die eigenen Posts. Facebook bietet eigene Werbekonzepte an. Standardgrößen mit minimalistischen Bildern und Werbetexten von rd. 80 Zeichen schränken einen in der Botschaft ein. Twitter macht es – wie soll es auch anders gehen – über Ad-Tweets, die an die Zielgruppe gepostet werden. Andere Netzwerke lassen gar keine Werbung zu und wollen nicht einmal Firmen als Mitglieder (z.B. die VZ-Gruppe) haben oder erlauben Firmen lediglich Banner- oder Button-Werbung.
Ursache ist vor allem die: die Mitglieder der Netzwerke wollen keine Werbung – oder wenigstens nicht in zu großem Überfluss.
Also bleibt die Frage „Wie komme ich an (neue) Kunden?“ bestehen. Vor ab dazu: Über soziale Netzwerke gar nicht!
Was? Warum? Was soll ich denn dann da? – Sie dürfen diese Plattformen nicht als mögliche Werbeträger sehen. Vergessen Sie die klassische Werbung. Machen Sie Kommunikation! Das ist Ihre Werbung im Social Web!
Sie müssen verstehen, dass die – wir bleiben mal bei der Bezeichnung – Kunden in diesen Netzwerken ihre sozialen Kompetenzen ausleben, also quatschen mit Freunden und Familie, Spaß haben, sich verabreden usw., nur dann haben Sie eine Chance dort Kunden zu gewinnen. Sie müssen Ihre Werbekommunikation vollständig umkrempeln!
Das heißt: Banner schalten war gestern. Heute müssen Sie Mehrwert liefern. Sie müssen aus Ihrem Unternehmen berichten. Sie müssen mit Kunden und Fans kommunizieren. Nette Bilder und Filme sind genauso gefragt wie Links zu Informationen, die Ihre geschäftlichen Kompetenzen unterstreichen. Sie müssen auf Beschwerden eingehen wie auch auf Lob. Sie müssen Ihre Ohren und Augen überall haben und Ihre Firmenpräsenz mit anderen verknüpfen. Sie müssen aktiv sein.
Social Web ist keine Einbahnstraße im Marketing. Nicht sie sagen dem Kunden mit einer Werbeanzeige, dass Sie das oder jenes gerade anbieten, sondern Sie müssen Problemlösungen bieten. Nur so kommen an neue Kunden. Helfen Sie einem, wird er Sie (vielleicht) weiterempfehlen. Stellen Sie ein schönes Foto ein, wird dieses vielleicht geteilt und geliket – dann haben Sie Ihre Werbung. Denn Teilen und Liken ist der neue Weg der Webeverbreitung. Je mehr Ihre Fans und Follower Liken und Teilen, desto mehr von deren Freunden und Followern sehen Ihre Beiträge und Ihren Namen.
Das Ganze ist schwierig. Denn Sie brauchen erst einmal Fans und Follower. Daher kommt die nächste Frage: „Wenn ich da keine Werbung im klassischen Sinne machen kann, wie komme ich denn an die?“ Eine einfache Antwort gibt es da: Nutzen Sie die klassischen Werbewege! Sprechen Sie Ihre bestehenden Kunden an und sagen Sie Ihnen, in welchen Netzwerken Sie zu finden sind. Geben sie die Netzwerke (inkl. URL zu Ihrem Profil) in ihrer klassischen Werbung an. So bauen Sie die ersten Fans auf. Und vor allem die Kunden, die freiwillig auch noch Ihre Fans werden sind die besten Werbeträger für Sie!
Denn eines müssen Sie beachten: Jedes Mitglied im Sozialen Netzwerk Facebook hat im Schnitt um die 150 „Freunde“. Ein Fan Ihrer Unternehmensseite verteilt also mit einem Like oder Teilen Ihre Botschaft, Ihren Film, Ihr Bild potentiell an 150 Personen, die er kennt. Das sind 150 Empfehlungen mit einem Klick! Geht die Empfehlung in sogenannte Gruppen, können es sogar noch mehr Personen sein, die Ihr Posting zur Kenntnis nehmen. Wir haben es hier also mit dem sprichwörtlichen Reiskorn zu tun, wenn Sie ein Posting absetzen, welches Interesse im Netzwerk erzeugt.
Das ist Ihre Werbung! Nicht das, was Sie aus Print, Funk und Web bsiher kennen.