Ein grundlegendes Indiz für ein erfolgreiches Profil in den sozialen Medien ist die Reichweite, welche man mit seinen Postings erreicht. Wie bekommt man jedoch aussagekräftige Zahlen?
Grundsätzlich bieten die Plattformen ein paar Zahlen. Hinsichtlich der Reichweite sind es Follower/Friends und Impressions.
Da lediglich diese beiden Zahlen angeboten werden, glauben viele , dass man sie nur zu erhöhen braucht und schon steht der Account super da. Folglich werden – gerade von Anfängern – Maßnahmen ergriffen, die vor allem auf die Steigerung der Follower-Zahlen abzielen. Im schlechtesten Fall kauft man sich ein paar, um augenscheinlich besser da zustehen.
Grundsatz dieser Annahme: Je mehr Follower man hat, desto eher folgen einem andere.
An sich nicht falsch. Jedoch vergisst man dabei die wahren Wahrnehmungen durch die Nutzer, also wie oft der Post wirklich gesehen wird. Denn die gekauften Friends werden selten solche generieren.
Die Angabe von Impressions und/oder Fans reicht zur Bewertung eines Profils und dem Vergleich mit anderen nicht aus. Denn wovon hängt schließlich ab, wie viele Personen die Nachrichten gesehen haben? Alleine von der Zahl der Fans?
Mit Nichten! Einfluss haben auch die Zahl der Postings, die Kommentare, die Hashtags etc. Man sich von den Fans als einzige Impressionserzeuger verabschieden. Es steckt viel mehr dahinter.
Daher muss man sich zu der offiziellen Reichweite, die die sozialen Netzwerke einem angegeben, einige weitere Zahlen ermitteln. Diese dienen dazu die Postkontakte auf kleinere Einheiten (einzelne Posts oder Nutzer) herunterzubrechen. Sie dienen dazu zu erklären.
Impressions pro Post
Viele Impressions im Monat kann man auf 3 Arten produzieren:
- Man hat viele Follower. Denn viele Follower produzieren in der Regel mehr Kontakte mit einer Nachricht. Einfach der Wahrscheinlichkeit geschuldet, dass man viele von denen erreicht.
- Man setzt viele Nachrichten im Monat ab. Denn je mehr Nachrichten in das Netzwerk abgesetzt werden, desto eher und häufiger kommt ein Kontakt mit diesen zu Stande. Je mehr Kontakte, desto mehr Post-Wahrnehmungen. Dieser Ansatz ist der Lebensdauer von Posts geschuldet. Bei Twitter sind es z.B, nur wenige Minuten
- Man haut super tolle Nachrichten raus, die sich im Netzwerk irgendwie verteilen.
Schon jetzt müsste eigentlich auffallen, wer erfolgreicher ist.
Um hier eine Vergleichbarkeit zu erreichen, muss man die Impressionen mit den Tweets in Beziehung setzen. Also
Da es sich bei den von den Netzwerken zur Verfügung gestellten Daten immer Zeitraum-Betrachtungen handelt muss man diesen einfließen lassen. Nur dann ergibt sich eine plausible Zahl: die durchschnittliche Impressionen pro Tweet in einem Zeitraum.
Mit Hilfe dieser Formel kann man leicht die Reichweiten der Postings einzelner Accounts unter einander verglichen und glättet dabei gleich noch Ausreißer. Also zufällig erfolgreich Postings.
Beifallsrate
Das Problem bei den Impressions pro Post liegt leider im Detail. Denn verschieden Accounts können gleich erfolgreich wirken, obwohl sie es gra nicht sind:
Nehmen wir zum Beispiel 1000 Impressions im Monat bei 2 Profilen. Beide setzen im Monat gleich viele Tweets ab, der eine Account hat jedoch 500 Follower, der andere nur 100. Dann ist das Verhältnis nach der obigen Formel pro Tweet gleich. Die Accounts wären gleich erfolgreich.
Wir würden jedoch zu Recht sagen, dass das nicht stimmen kann, da der mit der geringeren Follower-Zahl offensichtlich mehr Nutzer-Kontakte pro Tweet erhalten haben muss
Hier kommt die Beifallsrate ins Spiel!
Diese Rate verwendet Zahlen, die Sie von den Netzwerken genauso leicht erhalten, wie Die Anzahl abgesetzte Posts (wobei Sie diese ja selbst kennen sollten) und Impressions.
Die sozialen Netze leben davon, dass gesendete Mitteilungen nicht nur gelesen, sondern auch geteilt, geliked und kommentiert werden. Das Weitergeben, Favorisieren und Kommentieren vergrößert die Reichweite über den Ihres engen Kreises an Freunden hinaus. Denn jede dieser drei Aktionen sorgt dafür, dass andere auf ihre Mitteilung aufmerksam werden. Diese Aktionen der Postleser – dabei ist es egal, ob es sich um Follower handelt oder andere aufmerksam gewordene Nutzer – verstärken somit die Wirkung, die Reichweite der ursprünglichen Nachricht
Wir selbst rechnen mit zwei Beifallsraten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass unsere Postings eher weiterverteilt oder mit einem „Gefällt mir“ versehen werden, als dass Kommentare daraus abgegeben werden. Einfallsreich wie wir sind nennen wir sie Verstärkungsrate 1 und 2
Die Aussage ist eigentlich recht simpel: Je höher die Zahl an Likes und Weitergaben, desto mehr verteilt sich die Nachricht durch die Leser durchs Netz. Hierbei wird davon ausgegangen, dass zunächst die eigenen Fans mit den Posts interagieren.
Die Qualität der Verbreitung und die Stimmungslage der Kommentare kann sie nicht wiedergeben. Schlagwort: Shitstorm. Diese verfälschen die Verstärkungsrate. Schließlich misst man mir ihr lediglich wie stark auf Posts Interagiert wurde.
Verstärkungsrate
Die Verstärkungsrate ist eine Variante der Beifallsrate. Vom Grundansatz geht man auch hier wieder davon aus, dass zunächst die Follower auf die abgesetzte Nachricht reagieren. Jedoch in diesem Fall geht es in erster Linie um die Retweets.
Diese Rate kann sowohl auf die Posts an sich als auch auf einen Zeitraum (z.B. Monat) bezogen werden. Daher muss eventuell die Formel angepasst werden.
Je größer das Verhältnis wird und somit über den Wert 1 geht, desto mehr verbreitet sich Ihre Nachricht im Netz. Insbesondere haben Sie definitiv mehr Nutzer dazu gebracht, Ihre Nachricht zu verteilen, als Sie an Freunde haben. Genauso verhält es sich bei der Beifallsrate.
Impression pro Fan — ohne Aussagekraft
Natürlich kann man alles Mögliche in ein Verhältnis setzen. Es sollte nur Sinn ergeben. Bei dieser möglichen Kennzahl haben wir lange überlegt, ob die Kennzahl sinnvoll und aussagekräftig ist.
Das Verhältnis aus Impressionen und Fans würde angeben, wie oft ein Fan durchschnittlich Impressionen hatte. Eine Zahl die jedoch jeglicher Aussagekraft entbehrt. Sie müsste um die Komponente „Anzahl Posts“ erweitert werden, um etwas Relevanz zu haben.
In dem Fall unterstellt man, dass die Mitteilungen zunächst nur von den eigenen Followern gelesen werden. Diese Annahme wäre dann richtig, wenn es keine oder sehr geringe Interaktionen mit den Botschaften gibt. Man übersieht dann aber, dass es z. B. Bei Twitter noch – – nennen wir es mal indirekte – – Follower durch Listen gibt, Hastags existieren und jedes Netzwerk Suchen anbietet, die auch Posts finden, die keine Hastags benutzen.
Zur Messung der Reichweite bzw. in wie weit Reichweite verstärkt wurde, halten wir die diese Zahl für ungeeignet.
Problem Hashtag
Eingangs hatten wir ja schon davon gesprochen, dass sich auch Hashtags auf die Reichweite und damit auf die Impressionen auswirken (können). Und diese Auswirkungen – insbesondere wenn man beliebte nutzt – ist nicht zu unterschätzen.
Leider ist es uns bisher nicht gelungen, eine sinnvolle Zahl zu entwickeln, bzw. eine brauchbare Ermittlung derselben irgendwo im Internet zu finden.
Ein möglicher Ansatz wäre, dass man sich ansieht, welche Reichweite Posts ohne Hashtags haben und diese mit denen mit diesen Markern vergleicht. So kann man ein Gefühl erhalten wie sich das #-Symbol auf die Reichweite auswirkt. Wenn man da Ganze zusätzlich differenziert nach einzelnen Hashtags, erkennt man welche erfolgreicher sind.
Hier empfiehlt sich dann die Verwendung der Impression pro Post, eingeschränkt auf die Hashtags.